„Austria“ der KFNB – Die erste Dampflokomotive Österreichs
Die „Austria“ war eine der beiden ersten Dampflokomotiven der Kaiser Ferdinands-Nordbahn (KFNB) und gilt als Pionierin des Eisenbahnzeitalters in Österreich. Gemeinsam mit ihrer Schwesterlok „Moravia“ wurde sie 1837 von Robert Stephenson & Co. in Newcastle gebaut und markierte den Beginn des regulären Eisenbahnverkehrs in der Habsburgermonarchie.
Technische Daten
Bauart: 1A n2 (Whyte: 2-2-0)
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Dienstmasse: ca. 9,1 t
Treibraddurchmesser: 1.524 mm
Laufraddurchmesser vorne: 1.067 mm
Zylinder: 2 innenliegende, unter der Rauchkammer
Zylinderdurchmesser: 254 mm
Kolbenhub: 406 mm
Kesselüberdruck: 3,5 bar
Heizfläche gesamt: ca. 28 m²
Historischer Hintergrund
Die „Austria“ wurde ursprünglich für einen amerikanischen Kunden gebaut, aber nie ausgeliefert – stattdessen übernahm sie die KFNB.
Sie führte am 19. November 1837 den Eröffnungszug der KFNB von Floridsdorf nach Deutsch-Wagram – die erste offizielle Eisenbahnfahrt in Österreich.
Die Lokomotive war mit Holzleisten verkleidet, was ihr ein elegantes Aussehen verlieh.
Kurze Einsatzzeit
Bereits nach wenigen Jahren zeigte sich, dass die „Austria“ für den wachsenden Verkehr zu schwach war.
Nach einem schweren Unfall auf der Bahn Paris–Versailles 1842 wurde in Österreich der Einsatz von zweiachsigen Lokomotiven verboten.
Die „Austria“ wurde 1846 abgestellt, 1849 ausgemustert und später verschrottet, da ein Umbau zur Achsfolge 1A1 nicht realisiert wurde.
Denkmal und Erinnerung
Ein Modell der „Austria“ befindet sich im Technischen Museum Wien.
In Deutsch-Wagram wurde 1987 ein Sandstein-Denkmal zur Erinnerung an die erste Fahrt errichtet – gestaltet vom Bildhauer Leopold Grausam jun..
Die AUSTRIA der Kaiser Ferdinand Nordbahn wurde 1836 in Newcastle bei Stephenson gebaut. Sie kann als die älteste Lokomotive Österreichs angesehen werden. Im österreichischen Eisenbahnmuseum ist ein historisches Modell im Maßstab 1:10 erhalten geblieben.

Bild: KFNB Austria (Quelle: Wikipedia)